Reisebericht - Schottland 2009
 
Schottland gegen den Uhrzeigersinn

Pünktlich um 9:00 Uhr Ortszeit legt die Fähre in Newcastle an. Wir durchqueren die Stadt stoppen am Geldautomaten und vermissen aber eine Tankstelle. Erst als Olaf das Navi danach suchen lässt finden wir eine, das wurde auch Zeit, ich bin schon 53 km auf Reserve. Dann geht’s weiter Richtung Westen, bevor wir die Grenze nach Schottland überqueren wollen wir noch einen Abstecher in den Lake District machen, von der A69 biegen wir in Richtung Penrith ab, die Strecke schlängelt sich nun schön durch die Gegend. Wir überqueren den Hardside Cross Pass und machen Stopp an einem Bikertreffpunkt. Über kleinste Straße, immer durch Steinmauern hindurch fahren wir Richtung Keswick und von dort geht’s zum Lake District. Es scheint aber keine gute Idee zu sein an einem Sonntag in den Lake District zu fahren, es sieht so aus als wenn halb England seinen Wochenendausflug auch hier her verlegt hat. In den Orten stauen sich zum Teil die Autos. Dazu regnet es und der Regen wird uns bis Abends auch immer wieder treu bleiben. Und so geht’s im Regen den Wrynose und Hardknott Pass hinauf und hinunter. Obwohl ich schon einiges an Pässen erfahren habe ist dies doch mal was Neues. So schmal, eng und steil waren bisher fast keine Pässe. Allerdings können wir die Landschaft wegen des häufigen Regens nicht wirklich genießen. Ein landschaftlicher Höhepunkt ist die Fahrt über den Hornister Pass. Aber auch hier bleibt uns der Regen treu. Somit verlassen wir wieder den Lake District in Richtung Norden, der Regen wird stärker und wir beschließen heute nicht zu zelten und suchen aus dem Low Budget Führer eine Unterkunft auf einer Farm heraus. Es ist eine spartanische Unterkunft im ehemaligen Kuhstall, dafür aber nicht teurer als ein Campingplatz aber mit W-Lan.

GrenzeWir starten um 10:00 Uhr von unserer Unterkunft in der Nähe von Carlisle. In dem Moment wo wir starten regnet es einen kleinen Augenblick auch nicht. Das ändert sich auch kurze Zeit später wieder. Den ganzen Tag begleitet uns dieses Wetter, ein ganz und ganz verregneter Tag. Noch bevor wir die Grenze zu Schottland überqueren machen wir einen Abstecher zum Hadrians Wall. Wir fahren danach durch kleinste Straßen und überqueren die Grenze zu Schottland. Kurze Zeit später setzt wieder der Regen ein und jetzt hört er auch nicht wieder auf für diesen Tag. Wir fahren durch eine eigentlich schöne Gegend, aber im Regen sieht man davon fast nix. In der Nähe von Lockerbie tanken wir auf den letzten  Drücker auf, die Tankstellen sind in Schottland teilweise dünn gesät. Es geht weiter in Richtung Dumfries. Dort kaufen wir ein und suchen nach einem Motorradladen, da Timos Regenkombi defekt ist. Den Laden finden wir aber er hat geschlossen. Es ist ein richtiger Dauerregen ohne Aussicht auf Besserung, wir beschließen uns eine Unterkunft zu suchen. Der Führer hat eine im Mabie Forest parat. Einige Kilometer später erreichen wir diese, die letzten Kilometer gehen auf Schotter durch den Wald. Es ist eine urige Unterkunft mit einem schönen Gemeinschaftsessraum.

Galloway ForestOh Wunder, ich wache auf und draußen scheint die Sonne, gibt es so etwas in Schottland wirklich? Ja! Wir Frühstücken und fahren im Sonnenschein los. Um ein paar Kilometer zu machen nehmen wir von Dumfries aus die A75 in Richtung Stranraer, die Fahrt ist aber recht langweilig, der Verkehr ist hoch und es sind viele LKW’s unterwegs. Nach ca. 150 km erreichen wir den südlichsten Punkt Schottland, den Mull of Galloway. Ach ja, wir sind ja in der Region Galloway aber wo sind denn die Galloway Rinder. Wir haben bisher kein einziges gesehen. Es stürmt ganz ordentlich und wir verziehen uns nach ein paar Fotos erst einmal ins Cafe. Über die Single Roads fahren wir nach Portpatrick. Am Strand schnell Fotos gemacht, dann geht es über Stranear in Richtung Galloway Forest. Durch den Forest geht eine schöne Single Road und der Regen hat sich auch schon lange nicht mehr sehen lassen. Langsam nähern wir uns dem Großraum Glasgow. Da es in dieser Ecke keine in unserem Low Budget Führer verzeichnete Unterkünfte gibt entschließen wir uns zu Campen. Der Platz ist verkehrsgünstig an einem Autobahndreieck gelegen und entsprechend „geräuscharm“.

ObanAm Morgen regnet es mal wieder und die Regenpausen sind so kurz das man es nicht schafft das Zelt im Trockenen abzubauen. Wir frühstücken unter dem Dach des Abwaschplatzes und schaffen es dann doch das Zelt in einer kurzen Trockenpause abzubauen. Unser erstes Ziel ist das William Wallace Monument in Stirling. Der Turm ist schon von weitem zu sehen und sieht aus wie der Turm des Zauberers Saroman aus „Herr der Ringe“. Wir machen uns tatsächlich die Mühe den Turm zu besteigen, es lohnt sich. Die Aussicht ist weit und, oh wunder, es scheint auf einmal die Sonne. Und so fahren wir nach der Kultureinlage weiter nach Callander, die Rob Roy Gedächtnis Ausstellung die Olaf noch gerne sehen möchte, ist allerdings schon ein paar Jahre geschlossen, sein Reiseführer ist wohl nicht mehr ganz aktuell. Durch den „The Trossachs“ National Park geht eine schöne kurvige Strecke die uns an das südliche Ende des Loch Lomond bringt. Die Strecke in Richtung Norden nach Clarianlarigh ist, obwohl landschaftlich schön, total langweilig, sie erinnert mich etwas an die Autobahn durch die Schweiz. In Tarbet ändern wir daher unsere Route und fahren auf der A83 nach Inveraray und von dort die A819 und anschließend wieder die A82 nach Oban. In Oban wollen wir ein wenig in das Nachtleben abtauchen und entscheiden uns gegen das Zelten obwohl es gar nicht regnet. Im Jeremy Inglis Hostel quartieren wir uns ein. In einem indischen Laden essen wir und gehen anschließend noch in zwei Pubs. Im ersten läuft hübsch hässliche Musik, der zweite ist deutlich authentischer.

Eilean Donan CastleÜberraschender Weise regnet es als wir aufwachen. Und es regnet als wir frühstücken, es regnet als wir losfahren und es regnet auch während wir fahren. Es ist eine nervige Fahrt im Regen mit viel Verkehr und kaum Überholmöglichkeiten. Wir fahren in der Nähe von Port William am Ben Navis vorbei von dem wir aber nichts sehen. Es geht am Loch Lochy vorbei, wir sehen fast nichts, wir fahren über den Pass am Glen Loyne, wir sehen fast nichts und am Loch Cluanie machen wir endlich Pause und retten uns vorm Regen in einen Pub. Nach einer Stunde Pause und einer riesigen Pfütze die wir unter unserem Tisch hinterlassen fahren wir weiter, im Regen. Am Eilean Donan Castle machen wir dann die ersten Fotos des Tages obwohl es immer noch regnet. Kurze Zeit später erreichen wir die Isle of Skye über die Brücke und es ist unglaublich, es regnet nicht. Wir wollen in Portree ins Hostel, das aber leider besetzt ist. Daher fahren wir die Single Road von Portree nach Bracadale die an einem genialen Ausblick auf die Küste aus dem Hochlands Skyes an die Küste kommt. Zum ersten Höhepunkt des Tages kommt es dann noch dadurch, dass auch noch die Sonne scheint. Ein paar Meilen noch und wir erreichen unseres vorab von Portree per Handy gebuchtes Bunkhouse in Portnalong.

Isle of SkyeEs beginnt der bisher schönste Tag unser Reise. Die Sonne scheint und wir machen uns nach dem Bezahlen in Portnalong auf in Richtung Dunvegan Castle. Auf dem Weg dorthin bieten sich schon einige geniale Ausblicke. Das Dunvegan Castle ist das Stammhaus der McLeods und sieht eigentlich von außen wie ein Plattenbau mit Verziehrungen aus. Nach der schnellen Besichtigung geht es weiter auf der A850 zur Umrundung der Isle of Skye. Das Wetter ist genial, die Sonne scheint und der Himmel zeigt immer wieder neue Wolkenformationen. Wir fahren inzwischen auf der A855 die ab Uig wieder zur Single Road wird. Es eröffnen sich immer wieder grandiose Ausblicke die mich immer wieder zu Fotostopps zwingen. Als wir in Portree ankommen fängt es erstmals wieder an zu regnen. Wir machen uns auf den Weg die Insel wieder zu verlassen. Heute ist das Wetter so wie ich mir das vorgestellt habe, der Regen kommt und geht aber auch wieder. Die Strecke zurück zum Kyle of Lochalsh zeigt nochmals eine grandiose Landschaft. Felsformationen und Wolkenberge zeichnen ein einmaliges Landschaftsbild. Wir fahren auf einer Single Road nach Plockton und anschließend nach Stromferry. Es geht weiter am Loch Carron vorbei nach Lochcarron, von dort erklimmen wir die Single Road nach Apelcross. Dabei überqueren wir einen kleinen aber recht steilen Pass. Je höher wir kommen desto nebliger wird es, kurz vor der Passhöhe grast eine Gruppe Hirsche am Straßenrand und lässt sich überhaupt nicht stören. In Apelcross steuern wir den Campingplatz an. Unseren ersten Versuch zu kochen müssen wir abbrechen da es mal wieder regnet. Wir verziehen uns auf ein Bier in den Campingplatz Pub. Der zweite Kochversuch klappt aber auch dabei müssen wir uns beeilen da der nächste Schauer nicht auf sich warten lässt.

ScourieDie Nacht über war es scheinbar relativ trocken gewesen, zu mindestens wenn ich mal kurz wach war habe ich kein Regen gehört. Dafür regnet es jetzt am Morgen. Ich sage den anderen beiden Bescheid, dass ich auf einen Capuccino in die Camping Platz Bar gehe. Letztendlich essen wir auch dort unser Frühstück. Wir schaffen es aber in einer kurzen Regenpause unser Zelt abzubauen und fahren auch im Trockenen los. Wir fahren die Single Road am Inner Sound und weiter am Upper Loch Torridon vorbei bis Kinlochewe. Weiter geht es auf der A832 in Richtung Ullapool. Landschaftlich wieder sehr schön, nur holt uns jetzt auch wieder der Regen ein und somit sieht man wieder so einiges gar nicht. In Ullapool tanken wir und stoppen dann an einem Fish and Chips laden. Die Medium Portion ist ziemlich reichlich aber geschmacklich recht gut. Hinter Ullapool braucht sich die Landschaft wiederum nicht zu verstecken und geizt nicht mit spektakuleren Ausblicken. Dem Höhepunkt des Tages näheren wir uns am Loch Assynt. Die Ruine des Ardvreck Castle steht auf einer kleinen See Halbinsel und das grüne Gras leuchtet wieder einmal fast unnatürlich. Kurze zeit später biegen wir auf die A837 ab und biegen dann nochmals ab auf die B869,dies wir der absolute Höhepunkt des Tages und der bisherigen Tour. Inzwischen scheint sogar die Sonne und die kleine Single Road windet sich steil bergauf. Kurz nach der Passhöhe beginnt für einige Kilometer eine eigentümliche Felslandschaft die mit Heidekraut bewachsen und von Seen durchsetzt ist. Nach einem Felsdurchbruch kommt wieder kurz die Küste zum Vorschein und eine erstaunlich dichte Besiedlung. Nun ist die Single Road aber gut einsehbar und endlich einmal trocken, somit kommt richtiger Fahrspaß auf. Bis wir auf die A894 treffen bieten sich noch ein paar spektakuläre Ausblicke auf die Küste. In Scourie bauen wir bei bestem Wetter unser Zelt auf und genießen das erste Mal einen Sonnenuntergang mit einem Bier.

John O GroatsWir frühstücken im Trockenen und schaffen es auch unsere Zelte trocken abzubauen. Pünktlich als wir losfahren setzt der typische feine Sprühregen ein, wie aus einem Pumpzerstäuber. Wir haben aber Glück und er hält nur ein paar Kilometer an. Wir fahren in Richtung Durness und sehen schon von weiten den weißen Strand, da müssen wir hin, doch als wir den Strand erreichen beginnt wieder der feine Sprühregen. Ich mache trotzdem einige Fotos. Als wir wieder unterwegs sind hört hinter Durness der Regen am Loch Eriboll auf und ein Regenbogen verfeinert die Aussicht auf die Bucht. Der Regen kommt zum Glück nicht wieder und die Landschaft erstrahlt förmlich in der Sonne, das Gras ist unheimlich Grün, die Heide leuchtet und die kleinen Tümpel leuchten in Blau. Nun ist aber gut mit dem Kitsch, so ist es aber. Die Tankfüllung neigt sich mal wieder dem Ende hin und in Reay tanken wir an einer Mini Tankstelle. Nach dem kurzen Stopp verändert sich die Landschaft und weicht einer langweiligen Agrarlandschaft. Hinter Thurso nähern wir uns schnell dem nördlichsten Punkt Schottland, John o’ Groats. Der Punkt an sich ist nichts besonderes, das interessant aussehende Hotel ist geschlossen und auch sonst ist an dem kleinen Fährhafen zu den Okleys Island nix los. Da aber immer noch die Sonne scheint beschließen wir unser Zelt auf dem direkt am Meer gelegenen Campingplatz aufzubauen. Somit haben wir einen Platz direkt am Meer.

In der Nacht ist ein ordentlicher Sturm aufgezogen. Ich liege fast 1,5 h wach und frage mich ob das Zelt mit mir bald wegfliegt. Irgendwann schlafe ich doch ein und werde erst am Morgen geweckt als Olaf etwas aus dem Zelt holen möchte, er ist schon zwei Stunden vor seiner Zeit wach. Der nächtliche Regen hat sich verzogen und so bietet sich wieder der schön Ausblick vom Abend, nur der starke Wind ist immer noch da. Wir brechen auf in Richtung Wick und weiter immer an der Küste entlang Richtung Inverness. Der Wind nervt ziemlich beim Fahren und eine permanente Schräglage gegen den Wind bleibt nicht aus. Ab Berriedale wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher und die Küste fällt nun steil ins Meer. Die Straße ist nun kurviger aber der relativ starke Verkehr und der immer an uns zehrende Wind nerven doch. In Brora stoppen wir an der Tankstelle um etwas zu trinken. Um der gut ausgebauten und reichlich befahrenden A9 zu entfliehen biegen wir bei Clashmore auf die A949 ab und sofort macht das Fahren wieder spaß. Abseits der Küste merkt man den Wind nicht so sehr und auf der Strecke herrscht kaum Verkehr und sie ist kurvig, also alles was wir brauchen. Bei Bonar Bridge überqueren wir die Brücke und biegen wenige Kilometer später auf die B9176 ab. Es geht bergauf und an einem Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick auf den Dornoch Firth. Leider endet die schöne Strecke später wieder an der A9, dieser folgen wir nun bis Inverness um dort zu tanken. Von Inverness fahren wir die A82 zum Loch Ness. Die Straße folgt eigentlich sehr schön dem Verlauf des Sees aber der wie erwartet starke Verkehr lässt nicht wirklich Fahrspaß aufkommen. Für Abwechslung sorgt ein Abstecher über die A831 zum Loch Mullardoch. Abseits der Touristen Pfade haben wir die Straße fast für uns alleine. Nach einer Pause am Loch Mullardoch fahren wir die Single Road die sich durch eine schöne Heidelandschaft schlängelt zurück nach Cannich, die vorher schon befahrene A831 bringt uns wieder zum Loch Ness. Auf unserem Weg vor ein paar Tagen hatten wir einen schönen Aussichtspunkt, den Glen Garry Viewpoint an der A87 passiert. Da es aber stark regnete war weder besonders viel zu sehen noch hatten wir Lust zu stoppen. Nun ist es trocken und da wir nur ca. 40 km entfernt von diesem Viewpoint sind nehmen wir den Umweg dorthin mit. Von dort oben hat man einen wirklich schönen Überblick. Wir steuern nun Invergarry an und fahren dort auf den Campingplatz. Die einzelnen Plätze verteilen sich sehr schön in einem Wald und Heide Gebiet, was aber einen merkwürdigen Beigeschmack hinterlässt ist das der Platz nun für Erwachsene ist, was macht man wenn man Kinder dabei hat, müssen die dann vor dem Tor warten?

Scheinbar ist es in Schottland immer so, das wenn am Abend fast Windstille war in der Nacht der Wind umso stärker zurück kommt. Diesmal nicht nur stark sondern in Orkan Stärke. Die unterschiedliche Größe der Regentropfen kann ich inzwischen schon ganz gut an dem Geräusch unterscheiden wie sie auf das Zelt prasseln. Heute morgen hört das Prasseln irgendwie gar nicht auf. Irgendwann gegen 11:00 Uhr regnet es fast nicht mehr, der Sturm ist trotzdem noch da. Wir schaffen es in der kurzen Regenpause unsere Zelte und Sachen zusammen zu packen. Aufs Frühstücken verzichten wir und als wir auf den Mopeds sitzen fängt es auch wieder an zu regnen. Wir fahren von Invergarry zum Loch Ness zurück und nehmen in Fort  Augustus die Abzweigung auf die B862 die uns über eine Hochebene zur östlichen Strecke am Loch Ness bringt. Inzwischen hat der Sturm die Wolken weggeblasen und die Sonne scheint. An einem Parkplatz an einem kleinen Bach holen wir unser Frühstück nach. Wirklich empfehlenswert ist die folgende B852 am Loch Ness bis nach Inverness. Auf der Single Road fährt man teilweise direkt am Wasser und das bei kaum Verkehr. Wir fahren noch einmal nach Inverness um zu tanken. Der noch immer wütende Sturm hat schon stellenweise seine Spuren hinterlassen und teilweise recht große Äste liegen auf der Straße herum. An der Tankstelle müssen wir Angst haben das die Motorräder nicht umgeweht werden. Als wir wieder losfahren fliegt gerade ein Mülleimer in die Richtung wo vorher meine LC8 stand. Wir wollen nun südlich fahren und umgehen über kleine Straßen die A9, den Highway to the Highlands. Kurz hinter Tomatin fahren wir für ca. 5 km auf diesem, verlassen ihn aber gleich wieder um die A938 nach Grantown-on-Sprey zu nehmen. Nun haben wir Rückenwind und es lässt sich endlich entspannt fahren. In Grantown-on-Sprey stoppen wir an einem Cafe und haben Glück kurz bevor der Laden schließt noch Cafe und Süßes zu bekommen. Nebenan kaufen wir noch schnell unser Abendessen im kleinen Supermarkt. Zum fahrerischen Abschluss des Tages fahren wir die B9102 bis nach Craigellachie, die Strecke macht Richtig Spaß, den Wind haben wir meistens im Rücken und so können wir zügig um die Kurven surfen und das Auf- und Ab der Straße genießen. In Aberlour quartieren wir uns auf dem eigentlich recht teuren Campingplatz ein, 22,50 Pfund für uns drei.

TraumstreckeWir kommen erst gegen Mittag los, dafür haben wir aber wieder perfektes Wetter. Von Aberlour geht es ein kleines Stück bis Craigellachie und dann auf der A941 bis Dufftown. Dort geht es auf der B9009 weiter. Endlich mal wieder eine Straße ohne Verkehr. Über Glenlivet folgen wir der B9136 und fahren dann einen Stück entgegen unserer Fahrtrichtung zum Aussichtspunkt Bridge of Brown. Anschließend geht’s zurück in Richtung Ballater und dann weiter nach Braemer. Es ist heute das beste Wetter auf der ganzen Reise, um die 20°C und sonnig. Die beste Strecke des ganzen Urlaubes erwartet uns hinter Braemer. Zuerst geht’s durch eine wunderbare Highland Landschaft auf der A93, nach dem Devils Elbow Pass wird die Strecke zur Achterbahn. Kurven, Kuppen, Kurven, Kuppen, absolut genial eine perfekte Strecke. Timo erzählt mir später, dass ich bei einer Kuppe komplett abgehoben bin. Leider endet die Strecke in Rattray. Über Nebenstrecken fahren wir in Richtung Süden. Bei Dumfermline steuern wir die Autobahn an um nach Edinburgh zu kommen. Es geht die große Brücke über den Firth of Forth und dann noch einige Kilometer über die Stadtautobahn. Nach einer kleinen Irrfahrt, die wir dank Navi wieder beenden können, erreichen wir den Campingplatz. Es ist erst 17:00 Uhr aber die Rezeption ist schon nicht mehr besetzt. So suchen wir uns einfach einen Platz auf dem Park ähnlichem Gelände.

EdingburghHeute ist Sightseeing angesagt. Mit dem Bus geht’s in die City von Edinburgh, zu Fuß erkunden wir, bei fast sommerlichem Wetter, die Stadt. Trinken mal hier, mal da ein Bier und essen bei einem echten Italiener Pizza. Am Abend nehmen wir den Bus zurück, der bringt uns aber leider nicht direkt zum Campingplatz sondern hält davon 3 km entfernt. Nach dem folgenden Fußmarsch sind wir jedenfalls wieder nüchtern.

Es ist unser Abreisetag, wir packen unsere Sachen ein letztes Mal zusammen und fahren auf direktem Weg nach Newcastle. An der Grenze zu England machen wir noch das obligatorische Foto am Grenzstein. Pünktlich erreichen wir die Fähre und schippern am späten Nachmittag zurück in Richtung Ijmuiden.